Raubwildverwertung


Warum jagen wir auf Raubwild wie Fuchs, Marder, Dachs und Co.?

Immer wieder kommt die Frage auf, ob die Raubwildbejagung noch zeitgemäß sei. "Heut zu Tage braucht man doch keine Tierfelle mehr" oder "Die Natur regelt das doch von selbst" sind oft aufgeführte Argumente. Aus wildbiologischer Sicht hat die Raubwildbejagung jedoch einen hohen Stellenwert. Durch den Einzug unserer Kulturlandschaft wurden essentielle Lebensbereiche vieler Tierarten (wie zum Beispiel Feldhase, Rebhuhn, Birkhuhn und viele mehr) zerstört und natürliche Feinde des Raubwildes (zum Beispiel durch Tollwut-Impfungen) ausgelöscht. Das Ergebnis ist der Verlust vieler Tierarten in unserem Bereich. Zur Erhaltung oder sogar Verbesserung unserer Artenvielfalt spielt folglich neben der steten Biotopverbesserung die Bejagung des Raubwildes eine zentrale Rolle. Wie das große Volksbegehren von 2019 "Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern" gezeigt hat, ist dies im Sinne der breiten Bevölkerung. 

 

Wie kann man das hart ersessene und gejagte Raubwild verwerten?

Die Jagd auf unser Raubwild spielt sich hauptsächlich in den Wintermonaten ab, in dieser Zeit hat unser Raubzeug das dicke Winterfell, welches sich hervorragend zur nachhaltigen und natürlichen Herstellung von z.B. Decken, Jacken oder Kissen eignet. 

 

Wie müssen die Felle zur weiteren Verarbeitung behandelt werden?

Nachdem man unter hygienischen Schutzmaßnahmen (Einmalhandschuhe) das Tier abgebalgt hat (wenn die Klauen mitgegerbt werden sollen, müssen die Knochen komplett ausgelöst sein), wird es sofort auf der Fleischseite reichlich mit Speisesalz! eingesalzen (Salzmenge: ca. 1/3 des Fellrohgewichts). Wichtig ist, dass die entstehende Flüssigkeit ablaufen kann und ggf. nachgesalzen werden muss. Im Anschluss kann das Fell zusammengerollt, wasserdicht verpackt werden und schnellstmöglich zum Gerber gebracht/verschickt werden.